Dialektik im Trauern

Ein Herbstgedicht

Herbstlaub.
Farbenfroh und leicht, fällt
erstmals
ohne dich auf die Welt.

Nebel.
Grau in Grau und schwer, steigt
empor.
Deckt feig meine Sehnsucht.

Rascheln.
Lautstark und schrill, wenn ich
im Laub
deine Worte finden will.
(… die mir so fehlen.)

Mein Herz.
Schmerzensvoll und leer, schweigt.
Tobt still.
Nur Erinnerung bleibt.

Astwerk.
Melancholisch kahl, friert
schutzlos.
Giert nach deiner Blätterhand.

Ein Lichtstrahl.
Hell, euphorisch, warm. Bricht
tröstend
durchs Himmelsgesicht.

Claudia Lüer

www.verdichtet.at | Kategorie: hardly secret diary | Inventarnummer: 24181