Kenntnisse einer Ehebrecherin Teil 4
Ach, Isabella, du skrupelloses Wesen. Wie kannst du nur denken, ich würde einen Mann kennenlernen wollen, der eine feste Beziehung sucht, und von Anfang an planen, ihn zu betrügen. Vorsätzlich, bewusst und ohne jegliche Moral. Einfach nur, um ausstehende oder unterversorgte Bedürfnisse zu befriedigen, einen Unschuldigen hintergehen, belügen, demütigen.
Isabella, du täuschst dich in mir. So bin ich nicht. Ich werde diesen anderen Mann, deinen Nachbarn, kennenlernen, so weit folge ich deinem Plan. Aber dann werde ich deinen Ehemann abservieren, sobald ich weiß, ob mir der Unbekannte gefällt, und du kannst selbst zusehen, wie du dir wieder eine ungefährliche Geliebte für deinen Göttergatten heranziehst, damit du deine Ruhe hast und gleichzeitig sein Appetit gestillt wird. Ich verstehe dich ja, du willst verheiratet bleiben, nicht nur wegen der Kinder, und du willst nicht tagtäglich Sex mit ihm haben. Gut, den letzten Punkt kann ich eigentlich nur halb nachvollziehen. DAS kann er von mir haben. Oder konnte, wenn mir der andere gut gefällt. Jetzt geht es nur noch um Ehrlichkeit. Dein Mann hat mir nie etwas Böses gewollt, er hat direkte, offene Worte verdient. Und sogar, als er mit der Dritten zu turteln (und mehr) begonnen hat, hat er mich eingeladen, mir ein Bild von der Neuen zu machen. Ich bin es ihm also schuldig, reinen Tisch zu machen. Aber zuerst muss ich mir den von dir gepriesenen Single-Mann ansehen, den du, durchtriebene Isabella, mir zusätzlich zugedacht hast. Ich gebe doch nicht fünfmal besten Sex die Woche auf, für nichts und wieder nichts. Ich bin zwar nicht die Unmoralischste aller Frauen, aber dumm bin ich auch nicht.
Zwei Tage später. Ich habe mir das gut überlegt, so gut es eben möglich ist, in meiner Situation. Um keinen Verdacht zu erregen, habe ich mit Isabellas Mann wie gewohnt mein Schäferstündchen genossen. Er muss jetzt heim zur Familie, und ich muss jetzt die Weichen stellen für mein zukünftiges Leben. Ich werde mich aus dem alten verabschieden, ich werde nicht mehr lange in den Armen eines Mannes stöhnen, der mich nicht liebt. Ich werde mit diesem oder (falls es nicht klappt) einem anderen Mann eine ganz normale Beziehung führen, der Sex wird grandios sein, weil Liebe im Spiel sein wird, zärtliche Hingabe, Seelenverbundenheit und was weiß ich noch alles. Hatte ich ja noch nie. Aber jetzt: Die Spiele mögen beginnen.
Ich habe mich so gekleidet, wie es die meisten gebildeten Männer mögen. Nicht zu aufdringlich, aber die Erotik kommt auch nicht zu kurz. Nichts Schreiendes, dafür Andeutungen, Vorfreuden auf vielleicht Mögliches. Dann warte ich auf Isabellas Nachricht. Sie will ihn anrufen und fragen, wie lange er heute noch arbeiten wird, ihn also unter einem Vorwand aus dem Bürogebäude herauslocken, damit ich nicht ewig in der Bar nebenan warten muss. Sehr rücksichtsvoll von ihr. Schließlich sind sie Nachbarn und er wird sich nichts dabei denken. Sie meint dann, er solle besser schnell nach Hause kommen, eine Erwähnung von Geräuschen aus seiner Garage oder Ähnliches wird es wohl tun, dass er gleich im Büro zusammenpackt und sich rasch auf den Weg nach Hause macht. Und ich sause nach Isabellas Verständigung aus der Bar nebenan und kreuze seinen Weg, der Rest wird sich schon ergeben. Auf mein gutes Aussehen war immer noch Verlass, und ich gelte als Improvisationstalent. Wir werden sehen.
Ich nippe nervös an einem Longdrink mit Grünzeug. Isabellas Nachricht ist eingetroffen, ich zahle sofort nach Erhalt. Der Kellner sieht mich fragend an. Ich schüttle den Kopf. Nonverbal reicht oft völlig.
Dann ziehe ich langsam meinen Mantel an, den ich absichtlich gleich neben mir auf dem Hocker abgelegt habe, lasse ihn offen, behalte durch die großen Fenster das Haus nebenan im Auge. Da sollte er jetzt auftauchen. Und schon schwingt wie geplant diese gebannt beobachtete Türe auf, heraus tritt ein großer, dunkelhaariger Mann im Business-Outfit, eine lederne Laptoptasche unter den Arm geklemmt, einen Autoschlüsselbund in der anderen Hand haltend, und ich stürme mit einem Sprintstart aus der Bar hinaus ins Licht der Straßenlaterne.
Weil mir nichts Besseres einfällt, gebe ich die Verwirrte. Wie passend. Ich bleibe abrupt vor ihm stehen und sehe ihn verblüfft an. Er sieht sehr gut aus, erinnert mich an einen Schauspieler. Und seine Stimme ist sehr tief, warm und klingt fragend. Warum fragend? Ja, weil er etwas von mir wissen möchte, aber ich stehe völlig neben mir. Ich murmle etwas Entschuldigendes, er scheint sich Sorgen zu machen, denn diese Fürsorglichkeit in der Stimme, die fehlte vorhin noch. Vielleicht sollte ich mich besser auf den Inhalt des Gesagten konzentrieren. Jawohl. Konzentration.
Ist aber schwierig, denn ich bemerke, wie meine Beine mir den Dienst versagen. Ich schwanke bereits gefährlich auf meinen nicht zu hohen Absätzen, als er mir seinen freien Arm anbietet, den mit der schlüsselhaltenden Hand, denn die Laptoptasche unter dem anderen sollte wohl besser nicht zu Fall kommen. Ich aber auch nicht, und darum bemüht er sich sehr, mich zu stützen, auch ohne seine hilfreiche, aber anderweitig besetzte Hand zu benutzen. Haben Sie schon einmal versucht, jemanden, der gerade einen Kreislaufkollaps erleidet, mit einem Arm zu stützen, dessen dazugehörige und dringend benötigte Hand durch einen Schlüsselbund gehandicapt ist? Eben.
Wir gehen beide zu Boden, ich zuerst, er fällt auf mich drauf. Seine teure Laptoptasche fliegt in elegantem Bogen in eine Pfütze. Die Schlüsselfaust landet beinahe auf meinem Kopf. Der Mann liegt auf mir, in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit. Und bei mir lichten sich die Nebel wieder, sodass ich diese besondere Situation endlich wahrnehmen kann. Er erhebt sich, zuerst ein Knie vorsichtig auf den Asphalt gesetzt, dann ganz edler Ritter, mein Befinden erkundend. So kniet dieser wundervolle Mann vor mir und ich liege ihm zu Füßen. Kann es einen besseren Start in eine romantische Beziehung geben?
Wohl kaum. Ich hatte ihm versprochen, da er wirklich dringend nach Hause musste (irgendetwas sei mit seiner Garage nicht in Ordnung), ein andermal mit ihm zusammen auf einen Drink in die Bar zu gehen, ich müsse ihm genau erzählen, wie ich hierhin geraten sei. Und so nahmen die Dinge ihren Lauf, er meine Handynummer und in der Folge diese neue, ersehnt umfassende, hoffnungsvolle Beziehung ihren Anfang.
Drei Tage später der ersehnte Anruf, heute ginge es sich endlich aus, er könne einmal etwas früher als sonst Schluss machen in der Arbeit (das Los der Führungskräfte, niemals vor 20 Uhr nach Hause…) und würde sich sehr freuen, mich in der Bar zu treffen.
Ich war etwas früher dort als er, derselbe Kellner hatte Dienst. Er setzte wieder sein Fragegesicht auf, und ich nickte Richtung Karte, in die ich mich vertiefte, um nicht mit ihm reden zu müssen. Auf die Tür, herein der Mann! Er war schon wieder meine Rettung, diesmal vor der Neugierde des Servierpersonals.
Der Abend verlief freundlich, angenehm, ich war angetan von seiner zuvorkommenden Art und seinem Charme. Falls Isabellas Mann so etwas draufhatte, hatte er es gut versteckt. Der war eher der direkte Typ. Das konnte man meiner neuen Bekanntschaft wiederum kaum nachsagen. Er bemühte sich sehr, auch bei den folgenden Treffen, nicht den Eindruck entstehen zu lassen, er wolle mir an die Wäsche oder sonst wohin. Er wollte mir wohl das Gefühl geben, mich als Person zu schätzen und nicht nur als die attraktive Frau, die ich nun einmal auch war.
Nun ja, irgendwie ist es mir etwas peinlich, aber da meine neue Bekanntschaft zwar aufmerksam und als vollendeter Gentleman, aber ansonsten wenig offensiv Richtung körperliche Begegnung auftrat, konnte ich mich auch nach den weiteren, ähnlich verlaufenden Treffen nicht aufraffen, Isabellas Mann abzuservieren oder ihm auch nur anzudeuten, dass da etwas anderes im Entstehen sein könnte.
Es war mir bedeutend lieber, ein Treffen mit dem neuen Traumprinzen gesättigt und entspannt zu absolvieren (da eine gute Stunde davor hochbefriedigt von Isabellas fremdgehendem Ehegespons), als danach zu lechzen, wann er denn endlich seine starke Hand gen meine Oberschenkel bewegen wollte (überflüssig zu erwähnen: Er wollte bisher nicht).
So konnte das noch ein Weilchen weitergehen, wenn es nach mir ging. Auch kannte ich die Gepflogenheiten bei Anbahnung „ernsthafter“ Beziehungen nicht wirklich, vielleicht gehörte das wochenlange Beschnuppern einfach dazu? Bei mir war das immer irgendwie anders gelaufen: zuerst gemeinsam ins Bett, auf die Rückbank, auf den Teppichboden oder sonst wohin, dann sehen wir weiter.
Außerdem forderte mich zur gleichen Zeit mein Langzeitgeliebter wie nie, er konnte gar nicht genug von mir bekommen, und so hatte ich nicht wirklich das Gefühl, etwas zu vermissen, mit meinem anscheinend eher sexscheuen Traumpartner in spe.
Auf anderer Linie entwickelte sich unsere Beziehung prächtig. Wir gingen gemeinsam ins Kino, mochten die gleichen Filme, wir gingen schick essen und bevorzugten ähnliche Speisen, wir schätzten die selben Autoren und verfluchten die gleichen Parteien. Wir hatten ähnliche Interessen, Kunst, Reisen, Geldverdienen, bis auf das Sexuelle natürlich, dazu konnte ich nichts sagen. Noch nicht.
Langsam begann ich mich zu fragen, wie lange das noch so weitergehen sollte, zwei Monate waren ins Land gezogen, es ging mittlerweile auf Weihnachten zu, und noch immer keine Bescherung in Sicht.
Schließlich kamen die Feiertage heran, und mein eifriger Gespiele warnte mich vor: Sexreduktion aufgrund der familiären Verpflichtungen, Feiertage waren immer Mangeltage in dieser Hinsicht, als Geliebte eines Verheirateten eine ärgerliche Selbstverständlichkeit. Aber damit war jetzt Schluss. Schließlich hatte ich einen Freund. Und der musste jetzt seinen Mann stehen, ich war zu allem bereit.
Warf mich in ein sexy Weihnachtsmannkostüm mit Strapsen, hüllte mich nur notdürftig in meinen Mantel und läutete am dritten Weihnachtsfeiertag an seiner Haustüre. Ausgehungert, da beinahe tägliche Sättigung ge- und nun seit ein paar Tagen entwöhnt, wollte ich es wissen.
Ich schoss alle Bedenken in den Wind, die mich die Wochen davor zu großer Zurückhaltung bewogen hatten. Ich hatte meinen Freund bisher nur selten zu Hause besucht, und das sollte auch so bleiben, so lange ich mit meinem direkt neben ihm wohnenden Liebhaber noch nichts geklärt hatte. Eine „Entdeckung“ der sich anbahnenden ernsthaften Beziehung wollte ich natürlich nicht riskieren. Obwohl ich gerade ihm, dem permanent Fremdgehenden, keinesfalls Rechenschaft schuldig war, das verstand sich von selbst.
Mein Freund machte mir die Tür auf, immerhin hatte ich mich telefonisch angekündigt und er sich gefreut.
Als er mir galant aus dem Mantel half, fielen ihm beinahe die schönen blauen Augen aus seinem edlen Kopf. Er sah auf meine Beine, die hohen Schuhe, in mein Dekolleté, seitlich auf meinen Hintern, dann auf meinen rotgeschminkten Mund, meine schwarzbestrumpften Schenkel und hatte den Mund offenstehen. Das nutzte ich gleich, um ihm einen Zungenkuss angedeihen zu lassen, der saftiger nicht hätte sein können. Unser erster übrigens, kaum zu glauben. Mir gefiel das gut, ich machte munter weiter, er wich dabei zurück. Na warte, du entkommst mir nicht! Ich bekam ihn am Hosenbund zu fassen. Ich neckte ihn, rieb mich an ihm, drängte die meinen zwischen seine kräftigen Oberschenkel. Ich spürte etwas Hartes, sehr weit rechts, unerwartet. Es war eine Fernbedienung, schnell in die Hosentasche gesteckt, als er mich an der Türe gehört hatte.
Was soll ich noch erzählen? Am besten alles, jetzt bin ich schon dabei.
Es ist nicht schön, was jetzt kommt. Und ich bin nicht stolz darauf. Ich wurde sanft zur Seite geschoben, bei den Schultern festgehalten wie ein kleines Mädchen, und er redete beruhigend auf mich ein: nicht alles zerstören, was wir uns aufgebaut haben, nicht immer nur das Fleischliche uns lenken lassen, schöne Verbindung, gedankliche Harmonie, Gleichklang der Seelen. Blablabla. Ich wurde wütend: „Sag doch gleich, dass du keinen hochbekommst!“
Er war getroffen, widersprach aber nicht. Ich kam in Fahrt, deutete Richtung Nachbarhaus: „Dein Nachbar, das ist ein Kerl! Der vögelt seine Frau jeden Sonntag, seine Freundin immer samstags und seine Geliebte die restlichen Tage der Woche, manchmal auch zwei-, dreimal hintereinander, und das seit Jahren!“
Ach ja, eine Frau, die keinen Sex bekommt, ist nicht zu unterschätzen. Sie kann jetzt nicht mehr aufhören. Es wird immer schlimmer: „Und weißt du, wer diese Geliebte ist? Dreimal darfst du raten!“
Er sah mich an, lange und unbewegt. Ich nickte nur. Er drehte sich um und ging ins Wohnzimmer zurück, holte sein iPhone und tippte darauf herum. Er schaute mich an und hielt es ans Ohr, dann näher an seinen Mund: „Ah, hallo, gut, dass ich dich erwische, tut mir leid, am Feiertag, aber es ist wichtig, kannst du kurz zu mir herüberkommen? Ich brauche dich schnell, da gehört etwas geklärt.“
Keine drei Minuten später war Isabellas Ehemann da. (Er sagte mir später, er hätte mich in der Auffahrt schon zuvor gesehen gehabt, bei meiner Ankunft bei seinem Nachbarn, durch sein Vorzimmerfenster.)
Er sah mich an, als wollte er mich gleich aufessen, auf der Stelle, mitsamt der schönen Weihnachtsmannverzierung. (Vermutlich war auch er auf Entzug, viel zu brav bei seinen Familienangelegenheiten, und mehr als einmal Sex pro Woche ließ sich seine Frau auch dann nicht abtrotzen.) Schließlich blickten sich die beiden Männer wortlos an, mein zurückhaltender, wenn nicht lustloser Freund brach das Schweigen: „Also, wenn das stimmt, was sie (er warf mir einen kurzen Blick zu, als er das sagte) behauptet, das muss ich deiner Frau sagen. Wir sind befreundet, das bin ich ihr schuldig.“
Wie wir beide da lachten, mein Liebhaber und ich! Schließlich beruhigten wir uns und klärten meinen Freund auf, den armen Toren. Dann war ich an der Reihe mit meinem Folge-Geständnis: Isabellas Plan kam zur Sprache, ihr Mann schien kaum schockiert, nur etwas nachdenklicher als zuvor; aber mein Freund, für den stürzte eine Welt ein in diesem Moment.
„Kein Grund für Dramatisierungen“, meinte der Nachbar. „Und wozu das schöne Kostüm verschwenden?“ Glühend blickte er mich an. Dann, an seinen Rivalen, der eigentlich keiner war, gewandt: „Ich zeige dir, wie sie es gerne mag. Sieh es als nachbarschaftlichen Freundschaftsdienst. Dann muss ich ohnehin wieder hinüber, wir bekommen gleich Besuch von meiner Schwiegermutter. Und du kannst dann in Ruhe weitermachen.“
Ich war entsetzt, was er sich herausnahm, und im ersten Moment sprachlos. Für meinen Freund musste das ein furchtbarer Affront sein. Doch wie erstaunt war ich, als ich seinen sich rasch verändernden Gesichtsausdruck beobachtete: Erwartbare Wut erkannte ich zuerst, den Impuls, dem unverschämten Nachbarn eine zu verpassen, damit der sein vorlautes Maul hielt. Aber dann, ein Zweifel, eine Spur von Aufhellung, und so sehr mich das überraschte: Anscheinend war er im Begriff, sich das mit diesem „Angebot“ ernsthaft zu überlegen. Ich schaute meinem Freund direkt in die Augen, er wich meinem Blick aus:
Scheinbar war Isabella wieder einmal auf dem besten Weg, ihren Willen zu bekommen.
Doch da regte sich etwas in mir, Widerstand, ein Gefühl, es diesmal nicht geschehen lassen zu können; wer war ich denn, mir von dieser Frau meine intimsten Entscheidungen abnehmen zu lassen? Die beiden Männer, bei denen schien ihr das ganz gut zu gelingen, sie plante und lenkte, und alle tanzten nach ihrer Pfeife. Die beiden sollten ruhig weiterträumen. Nein, lieber doch nicht. Damit war jetzt Schluss: Klare Worte waren angesagt.
„Ihr habt es wohl nicht ganz, ihr zwei!“, fuhr ich die beiden Männer an. Mein Freund protestierte, spielte das Unschuldslamm, schließlich sei der unmögliche Vorschlag ja von seinem perversen Nachbarn gekommen und nicht von ihm. Ich unterbrach ihn sofort: „Vergiss es! Ich weiß genau, dass du es in Erwägung gezogen hast!“ Und an den Nachbarn gewandt: „Und du zisch ab zu deiner Frau, was soll denn das??? Ich bin doch nicht dein Spielzeug!“
Ich kam in Fahrt, plötzlich standen mir da Parallelen zu meiner Arbeit vor Augen, und wie sehr ich dabei stets darauf bedacht war, den Klischees zu entkommen: „Und außerdem, ihr zwei Helden, was glaubt ihr eigentlich, womit ich mein Geld verdiene? Ihr habt mich nie genau danach gefragt. Dreimal dürft ihr raten…“
Ich war so in Rage, dass ich keine Antwort abwartete; sie waren ohnehin so baff, dass da noch ein Weilchen nichts gekommen wäre.
Dann drehte ich mich um, zerrte meinen Mantel vom Garderobenhaken und stürmte hinaus. Was glaubten die eigentlich? Und Isabella, der würde ich auch bald einmal meine Meinung sagen müssen.
Tina Fanta
www.verdichtet.at | Kategorie: ü18 | Inventarnummer: 15137