Kategorie-Archiv: Maximilian Eberharter

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Laura

Es war der dritte Tag nach seiner Ankunft. Er hatte schon die Stadtführung, die die Studentenorganisation an der örtlichen Universität für alle Erasmus-Studenten angeboten hatte, hinter sich gebracht, hatte den kleinen weißen Schrank in seinem Zimmer eingeräumt und sein Bett, das sich mit seinem grauen, verbogenen Metallgestell und der durchgelegenen Matratze gut in jedem Gefängnis gemacht hätte, überzogen. Eine Studentenparty sollte an diesem Abend stattfinden, und nachdem er erst wenige Menschen kennengelernt hatte, beschloss er, an dieser teilzunehmen.
Er stand mit seinem Bier in dem Raum, in dem sich mittlerweile um die vierzig Studenten eingefunden hatten, und unterhielt sich mit zwei Schotten. Gerade als der größere der beiden, der ein strahlendweißes Hemd trug, das fast unpassend in der von Bier und Schweiß erfüllten Atmosphäre wirkte, begann, von seiner Universität zu erzählen, die ganz in der Nähe war, da sah er sie. Sie hatte gerade den Raum betreten und sah ihn an. Sie trug ein schwarzes Shirt, das fast ein bisschen zu groß wirkte und dazu blaue Jeans und sie sah ihn an. Und es war in diesem Moment, in dem die Schotten sich weiter unterhielten, die Musik weiter dröhnte und das Bier weiterhin floss, als er wusste, dass sie nur für ihn da war.  Er wusste nicht warum; das war aber auch nicht wesentlich. Sie war nur für ihn zu dieser Party gekommen, ohne ihn zu kennen und ohne dass er sie kannte.

Ihr Englisch war grauenhaft. Sie standen auf der Terrasse des Studentenheims, in dem er wohnte. Sie sagte, sie käme aus Spanien. Die Terrasse war das Einzige, das sein Studentenheim aufwertete. Sie hatte die Aussicht eines Fünf-Sterne-Hotels, bot einen Ausblick über die Skyline der Stadt mit der charakteristischen Brücke. Er leerte sein Bier und lächelte sie an. Du bist ziemlich betrunken, sagte sie mit ihrer rauen, südländischen Stimme in gebrochenem Englisch. Sie stand so nah bei ihm, dass er ihren Körper spüren konnte, ohne dass sie sich berührten. Sie hatte ziemlich braune Augen und war einen Kopf kleiner als er. Sie sah zu ihm hinauf und ließ ihr Glas sinken.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war sie verschwunden. Er stand auf und ging den schmalen Gang vor zu der Küche. Doch sie war weder dort noch fand er sie im Bad oder auf der Toilette. Das beunruhigte ihn. Die letzte Erinnerung, die er hatte, war, dass sie sich geküsst hatten und sie mit ihren kleinen, warmen Händen seinen ganzen Oberkörper berührt hatte. So rastlos wie ihre Art zu sprechen, waren auch ihre Hände gewesen, aber viel sanfter. Ihr Körper war schlank gewesen, mit kleinen runden Brüsten und brauner, weicher Haut. Und jetzt war sie verschwunden. Er wusste ihren Namen nicht mehr, obwohl sie ihn ihm bestimmt gesagt hatte. Als sie sich geküsst hatten, hatte er bemerkt, wie betrunken er war. Sein Gefängnisbett war viel zu klein gewesen für sie beide. Aber es war trotzdem eigenartig, dass sie verschwunden war.
Die nächsten Tage dachte er an kaum etwas anderes. Sie hatte sich in seinem Kopf eingenistet und das Gefühl, dass sie in irgendeiner Form auf ihn wartete, ließ ihn nicht los. In den ersten Tagen an der neuen Universität fiel es ihm schwer, sich zu konzentrieren. Ständig sah er ihre braunen Haare, ihre schlanke Figur irgendwo in den Studentinnen, die durch das Gebäude gingen. Sobald er aber genauer hinschaute, wurde ihm klar, dass er sich getäuscht hatte. Die Woche verging extrem langsam und er wartete nur darauf, dass es Wochenende wurde.

Die Musik dröhnte in seinen Ohren. Sie war viel zu laut, aber er war zu betrunken, um sich einen Ohrenschutz zu kaufen. Am Eingang des Clubs war ein Schild gewesen, das vor schlechten Drogen gewarnt hatte. Darauf zu sehen war eine Pille gewesen, die von einem breiten roten Strich durchkreuzt war. Er hatte trotzdem eine Pille genommen. Von einem Belgier, der mit ihm in einem der Kurse war. Der Belgier war schon etwas älter als er und eher ein Hippie, also ein Freigeist, nie pünktlich und mit einer gewissen Abneigung gegen geordnete Strukturen. Mit einem Dreitagesbart  und immer ungeordneten Haaren. Der hatte ihm die Pille gegeben und er hatte eine Hälfte davon geschluckt, den bitteren Geschmack aber noch Minuten später auf der Zunge gespürt. Es änderte sich eigentlich nicht viel, die Lautstärke der Musik wurde etwas erträglicher und er tanzte, ohne über etwas anderes nachzudenken. Sein Blick schweifte über die Menschen, die sich genauso wie er dem Rhythmus hingaben, sie blieben aber nicht in seiner Wahrnehmung haften.
Menschen waren eher eine unwichtige Nebensächlichkeit in seinem Empfinden. Viel zu dominant war die Musik. Wie ein Foto, bei dem auf einen bestimmten Gegenstand fokussiert wird und alles andere im Hintergrund unscharf bleibt. Er stolperte zur Toilette, denn er war plötzlich unglaublich durstig geworden. Die Frau, die den Eingang zur Toilette bewachte, lächelte ihn an. Sie hatte kurzes gelocktes Haar. Als er wieder in Richtung der Tanzfläche ging, besser gesagt sich in Richtung der Tanzfläche treiben ließ, denn aktive Entscheidungen traf er zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, da sah er sie. Sie tanzte. Und plötzlich war nicht mehr der Rhythmus im Vordergrund, nicht die Musik, nicht dieses Gefühl des Nichts-Fühlens. Er stolperte in ihre Richtung, aufgeregt plötzlich und verschwitzt. Ihre dunklen Haare wirbelten um sie herum, sein Objektiv war nur auf sie fokussiert, und alles um ihn herum war verschwommen, und sein Herz raste und sie tanzte.
Die Musik wurde langsam wieder intensiver, vielleicht hatten sie die Lautstärke erhöht, er wusste es nicht. Er hielt den Blick nur auf sie, um sie ja nicht aus den Augen zu verlieren in diesem Chaos aus Licht und Schweiß und tanzenden Menschen. Plötzlich sah er sie nicht mehr. Sein Kopf war gegen den Boden gekracht, er war gestolpert. Und in dem Zustand, in dem er sich befand, erkannte sein Gehirn den Umstand, dass er gestolpert war, erst als er schon am Boden lag und um ihn herum die Menschen weitertanzten. Er erhob sich, hastig, fast schon panisch, und blickte in dem dunklen Raum umher, suchte sie verzweifelt. Doch er konnte ihre dunklen Haare, ihre schlanke Figur nicht finden.
Er lief, stieß mit einem Mann mit langen Haaren und einem abgetragenen T-Shirt zusammen, der ihm sein Bier über die Kleidung schüttete, aber er lief weiter. Zum Ausgang, blickte auf die Straße, auf der es schon langsam hell wurde, aber sah sie nirgendwo. Der Türsteher klopfte ihm auf die Schulter und gab ihm zu verstehen, dass er sich entscheiden solle, ob er den Club verlassen oder bleiben wollte. Wortlos drehte er sich um und ging zurück in die dröhnende Dunkelheit.

Zwei Wochen waren vergangen, und obwohl er sie nie wieder gesehen hatte, hatte sie seine Gedanken okkupiert. Er konnte nur an sie denken. Was ihm weiterhin Hoffnung gab, war dieses Gefühl, das er bei ihrer ersten Begegnung gehabt hatte. Dieses Gefühl, dass sie nur für ihn da war. Und daran hatte sich nichts geändert, er wusste es einfach.

Es war ein Dienstagabend und er trank sein drittes Bier, als er beschloss, sie suchen zu gehen. Er zog sich seine Jacke an und trat aus der Tür seiner Wohnung auf die Terrasse mit der wunderschönen Aussicht. Er hatte noch ein Bier mitgenommen, obwohl es eigentlich verboten war, auf der Straße zu trinken. Weil er nicht wusste, wo er hingehen sollte, ging er einfach in Richtung des Stadtzentrums, das er zu Fuß in zwanzig Minuten erreichen konnte. Leider war sein Bier schneller leer als erwartet, und als er eine Gruppe von Studenten vor einer Bar stehen sah, ging er hinein. Hinter der Bar stand eine blonde Frau, die ihn anlächelte und ihm sein Bier gab. Er nahm den ersten Schluck, registrierte zum wiederholten Male, dass dieses Land kein gutes Bier herstellen konnte, und sah sich um.
Um ihn herum standen lauter Studenten, die sich in kleinen Gruppen unterhielten. An der Bar saß ein Mann alleine, der wohl etwas älter war als er, und weil er sein Bier nicht alleine trinken wollte, setzte er sich zu ihm. Der Mann war eher klein, hatte ein rötliches Gesicht und er trug ein Sakko mit grauem Fischgrätmuster. Sie unterhielten sich, über die Stadt, über die Universität, über das schreckliche Bier. Und sie tranken. Die Farbe der Getränke wechselte von trüb zu klar und die Geräusche der Bar verschmolzen zu einem Summen, zu einem Chor, und der Mann redete weiter, aber keiner hörte ihm zu.
Irgendwann war der Mann verschwunden, doch es standen noch zwei volle Getränke auf der Bar. Also entschied er sich, beide zu trinken. Unwillkürlich verzog er das Gesicht, als er die beiden Gläser direkt nacheinander trank. Die Bar war laut, viel zu laut und die Menschen drehten sich um ihn herum. Und er verließ die Bar und fing an zu laufen. Der Wind blies ihm ins Gesicht und er fühlte sich, als würde er so schnell laufen wie nie zuvor und sein Herz raste. Um ihn herum dröhnte die Stadt, die Lichter riefen ihm nach, jedes Auto, an dem er vorbeilief, ließ seinen Motor aufheulen, und die Häuser drohten über ihm einzustürzen. Er sah eine Gruppe von Menschen, die ungefähr hundert Meter entfernt von ihm stand, und er lief schneller in ihre Richtung. Sie drehten sich nach ihm um, lachten, riefen ihm hinterher und er drehte sich um und fiel. Viel zu langsam für die Wirklichkeit, viel zu laut für die Nacht, viel zu dunkel für seinen Kopf, ihre lockigen Haare wickelten ihn ein und sie tanzte und sein Herz raste.
Der Himmel drückte gegen seine Füße, die Straße brach über ihm zusammen und er fiel. Er wusste, sie war nur für ihn dagewesen, und für sie hatte er getrunken und für sie war er gelaufen und jetzt fiel er. Er musste sich entscheiden, das wusste er. Er sah auf die Straße, auf der es noch nicht hell wurde, und er wusste, was er zu tun hatte.

Er stand vor ihrer Tür und wusste nicht, ob er es wagen konnte zu klopfen. Er wusste ja nicht einmal ihren Namen. Es war der erste Moment, in dem er Zweifel spürte. Doch er klopfte. Zu viele Gedanken hatte er investiert, zu viel Zeit mit ihr verbracht. Es dauerte ein paar Minuten, bis jemand die Tür öffnete. Er erkannte sie an ihren Haaren, an der schlanken Figur, an der braunen Haut und sie sah ihn an. Du bist ziemlich betrunken, sagte sie mit ihrer rauen Stimme. Sie standen so nahe beieinander, dass er die Wärme ihres Körpers spüren konnte. Sie ließ ihre Hand sinken und sah zu ihm hinauf. „Mein Name ist Laura“, sagte sie.

Maximilian Eberharter

www.verdichtet.at | Kategorie: süffig | Inventarnummer: 15083

Amsterdam oder Der Vorteil, Clowns als Eltern zu haben

Gott sei Dank sind seine Eltern Clowns, dachte ich, als das Gras näher kam. Es berührte mein Gesicht, kalt, ein bisschen nass, hoffentlich nicht von dem Erbrochenen. Nein, nur nass. Wenn sie nämlich keine Clowns wären, hätten sie das bestimmt ein bisschen ernster genommen. Das war das, was mir dann in den nächsten Tagen einfiel. Die eigene Mutter anzurufen und ihr zu sagen, dass man glaube, man müsse sterben, muss um einiges einfacher sein, wenn man Clowns als Eltern hat. Glücklicherweise hatte sie auch schon mit diversen Substanzen experimentiert und konnte ihn einigermaßen beruhigen. Beide hießen Thomas, im Übrigen. Also nicht die Mutter, sondern auch mein zweiter Freund, der das Glück hatte, an diesem denkwürdigen Tag ein Teil unserer kleinen Gruppe zu sein. Wir schafften es ins Zimmer, wo ich mich noch einmal übergab, was eigentlich komisch war, da ich bis dahin der einzige unserer Gruppe gewesen war, der noch ein bisschen Bezug zur Realität hatte.

„Jetzt sollten wir dann langsam etwas spüren“, sagte ich. Nach ungefähr einer Stunde, in der wir durch die Stadt gewandert, in den lustigen öffentlichen Toilettenhäuschen uriniert, Essen gekauft und die Kanäle bewundert hatten, beschlossen wir, uns an eben einem dieser Kanäle niederzulassen und zu essen. Das Essen war typisch für unsere Reise, Baguette mit Käse und Tomaten. Geschmacklich und preislich gut, auf Dauer aber ein bisschen einseitig. Die Kanäle hatten mir schon von Anfang an extrem gut gefallen. Vor allem aber auch die Häuser, die an beiden Seiten ebenjener Kanäle standen. So schmal und braun-rot und warm, fast zu schön, die der Stadt ebenjenes Gefühl von Intimität vermitteln, das sie so einzigartig macht. Das Familiäre eines Dorfes, mit den Touristen einer Großstadt. Überall würzig, freundliche Menschen, Wasser, teures Essen. Was will man mehr?

Da wir am Anfang unserer Reise standen, schmeckte das Baguette mit Käse und Tomaten noch. Und plötzlich fing Thomas an zu lachen. Also der blonde Thomas, dessen Eltern keine Clowns sind. Und wir stiegen in dieses Lachen ein und lachten eine Minute oder mehr. Währenddessen, obwohl kein Mensch an uns vorbeigegangen war, fiel mir auf, wie eigenartig dieses Lachen auf einen Außenstehenden wirken müsste und dieser Gedanke machte mir Angst. Und wie um diese Stimmung, die gerade so unverhofft von mir Besitz ergriffen hatte, noch zu verstärken, sagte Thomas: Bitte passt auf mich auf, mir geht’s nicht gut.

Mehr hatte es nicht gebraucht. Ich hob ab. Flog aus meinem Körper hinaus, wieder hinein, der Wind viel zu kalt, das Wasser zu nah, die Häuschen zu klein, zu rot, zu schön. Menschen, die sich hinter Autos versteckten, Straßenlaternen, die auf den ersten Blick wie Menschen aussahen, und ich flog. Leider gegen meinen Willen. Keine Ahnung, wie sich das anfühlen sollte. Das Unbekannte macht Angst; so wie immer. Jeder in seinem eigenen Universum, seinem Dschungel. Dagegen ankämpfen, vollkommen zwecklos, emotionaler Tunnelblick. Wir gingen zu Stiegen, auf denen Menschen saßen. Ein Mann, der vertrauenswürdig erschien, sagte uns: ruhig bleiben, viel Zucker essen, geh Cola kaufen. Selten habe ich mich in einem Supermarkt so unwohl gefühlt, die Gänge, das viel zu grelle Licht, Münzen zählen müssen, alle beobachten mich. Süßigkeiten halfen leider nicht wirklich. Und dann sagte Clown-Thomas, dass er glaube, sterben zu müssen. Seine ganze linke Seite strahle, sagte er. Und es schmerze unglaublich, vielleicht ein Herzinfarkt. Zwanzig Minuten später war die Rettung da; und Polizei auf Pferden. Ich beobachtete durch das Fenster, wie sie Thomas im Wagen untersuchten, während tausend Ameisen über meine Haut liefen. Oder in meiner Haut; und ich versuchte, sie wegzustreicheln, was nur bedingt von Erfolg gekrönt war. Währenddessen verkrampfte sich Thomas neben mir und knirschte mit den Zähnen. Wie soll ich ihren Eltern erklären, dass meine beiden besten Freunde tot sind, schoss mir durch den Kopf. Keine Ahnung. Das Gefühl, selbst gleich ohnmächtig zu werden und am nächsten Tag im Krankenhaus zu erwachen, wurde stärker. Mit  Thomas ist alles ok, sagen die Sanitäter. Kein Herzinfarkt. Plötzlich stand das Mercedes-Taxi vor uns. Ich verschmolz mit der Rückbank, kämpfte mit den Ameisen und als ich ausstieg, kam die Wiese sehr schnell näher und verschlang mich mit ihrer Nässe. Die ganze Welt drehte sich um mich. Oben und Unten tauschten ihren Platz, ich konnte mich nicht mehr halten. Gott sei Dank sind seine Eltern Clowns, dachte ich.

Als wir aus dem Zug ausstiegen, schien die Sonne. Verschwitzt von einer Nacht im Schlafabteil, hungrig, nicht ausgeschlafen. Die Stadt hatten wir schnell erkundet, so klein fühlte sie sich an, so intim. In einer Seitengasse rauchten wir, husteten aber die meiste Zeit. Und dann ließen wir uns an dem Fluss nieder und sahen auf die weiße Plastiktüte auf unserem Schoß. Eine weiße Plastiktüte als Versprechen eines Abenteuers, Gefühle, die man sonst nie erlebt, Freiheit, Wildnis, Traum. Ich sah mich um, blickte auf die Häuser, mit den roten Ziegeln, das Wasser. Sah Straßenlaternen und Menschen. Dann sah ich Thomas und Thomas an. Die Furcht vor dem Unbekannten wird überdeckt von der Vorfreude, wie eine schlecht übermalte Ziegelwand, hinter deren vordergründigem Weiß noch das Rot der Ziegel durchblitzt. Wir standen auf und gingen zu dem großen Supermarkt. Wir entschieden uns für Baguette mit Käse und Tomaten als Abendessen. Das war günstig und geschmacklich auch sehr in Ordnung. Als wir den Supermarkt verließen, beschlossen wir, zum Wasser zu gehen und dort zu essen. Die erste Aufregung war verschwunden, aber eine gewisse Anspannung war doch vorhanden. „Jetzt sollten wir dann langsam etwas spüren“, sagte ich.

Gott sei Dank sind seine Eltern Clowns, dachte ich. Thomas hatte seine Mutter angerufen. Als wir dann schon oben im Hotelzimmer waren und ich mich zum zweiten Mal übergeben hatte. Und er sagte ihr, dass er glaube, sterben zu müssen. Sie konnte ihn beruhigen, da sie auch schon mit diversen Substanzen experimentiert hatte. Die eigene Mutter anzurufen und ihr zu sagen, man glaube sterben zu müssen, muss um einiges einfacher sein, wenn man Clowns als Eltern hat. Das war das, was mir dann später einfiel.

Maximilian Eberharter

www.verdichtet.at | Kategorie: hin & weg | Inventarnummer: 15051