Der Astronaut war ins All geflogen,
um neuen Lebensraum zu finden,
für den Menschen in seiner Einzigartigkeit
war das ein schweres Unterfangen.
Der interstellare Antrieb seines Life Explorers
war annähernd so schnell wie das Licht.
Schließlich, nach vielen Jahren ganz alleine unter den Sternen,
stieß er auf einen Planeten mit erdähnlicher Masse,
vergleichbarer Sonneneinstrahlung, fast deckungsgleicher Eigenrotation
und konstanter elliptischer Bahn um seinen Stern.
Seine Messgeräte registrierten flüssiges Wasser
und eine Atmosphäre mit hoher Sauerstoffkonzentration.
Er hatte extraterrestrisches Leben entdeckt
und einen Platz für das Fortbestehen der humanen Rasse.
Genauestens hatte er analysiert und geprüft.
Die physikalisch-mathematischen Folgerungen mit Proben abgeglichen
und mehrmals durch verschiedene Lösungsmöglichkeiten verifiziert.
Es gab keinen Zweifel.
Das Ergebnis war eindeutig.
Die Transportschiffe, die zu seiner Abreise in Bau gewesen waren, konnten starten.
Er funkte die Nachricht zur Erde
und trat den Heimweg an.
40.000 Erdenjahre waren vergangen,
was 57 Reisejahren entsprach.
Er war nun ein alter Mann.
Als seine Fähre eintauchte in die die Erde umgebende Hülle,
zeigten seine Instrumente sehr hohe Werte
von Kohlendioxid und Fluorchlorwasserstoffen an.
Der Leitstrahl fehlte, der ihn einfangen sollte.
Als er sich zur Landung vorbereitete, kam die Oberfläche näher.
Seine Monitore zeigten ein untrügliches Bild:
Die Ozeane waren verdampft, Salz bedeckte weiß ihre Böden,
die Kontinente glühende Wüsten, kein Fels mehr, nur noch Sand.
Das Signal mit der rettungsverheißenden Nachricht war noch immer unterwegs.
Der Astronaut schwebt über dem weiß-lilafarben-violetten Planeten
Johannes Tosin
(Text und Foto)
www.verdichtet.at | Kategorie: ¿Qué será, será? | Inventarnummer: 23116